Emilia, unsere FÖJlerin hat eine tolle Aufräumaktion geplant. Hier könnt ihr von ihrer Aktion lesen. Nachmachen erwünscht!
Als ich von meiner Referentin Elena, die bei der NAJU für das Projekt Trashbusters H2O zuständig ist erfuhr, dass ich in der folgende Woche eine Aufräumaktion in Berlin planen darf, geriet ich erst einmal ein wenig unter Stress. Ich habe gerade erst mein Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) bei der NAJU begonnen und wurde ins kalte Wasser geworfen… aber ich war nicht alleine. Meine NAJU- und FÖJ-Kolleg*innen haben mir zum Glück geholfen.
Wie ich die Aufräumaktion organisiert habe?
Als erstes habe ich darüber nachgedacht, wo die Aktion gestartet werden soll. Letztendlich entschied ich mich für den Treptower Park, u.a. weil dort 2 Wochen zuvor das umstrittene Festival
Lollapalooza stattfand. Das gefiel nicht allen Anwohner*innen, denn der Park hat große Grünflächen und gepflegte Beete. Die Befürchtung lag nahe, dass diese beschädigt werden könnten. Ich
war selbst beim Festival dabei gewesen und habe gesehen, wie viel Müll entstanden ist. Allerdings konnte ich auch die Bemühungen beobachten, diesen Müll direkt zu beseitigen. Nach diesen
Beobachtungen wollte ich mir ein Bild von den langfristigen Auswirkungen machen.
Nachdem ich alle Aktionsmaterialien zusammen gesammelt hatte und viel rumtelefoniert hatte, fehlten nur noch die Leute. Ich erstellte eine Facebook-Veranstaltung und lud Freund*innen und Bekannte
aus Berlin dazu ein. Zu meiner Überraschung kamen sogar Leute aus meiner Heimat Bonn, die zugezogen sind oder zu Besuch in Berlin waren. Somit war alles gebongt! Die neuen Trashbusters
T-Shirts sind rechtzeitig angekommen und sogar ein Profi-Fotograf war dabei.
Am großen Tag der Aktion bin ich mit meinem Rucksack und den Aktionsmaterialien zum Treptower Park losgezogen und traf dort alle Freiwilligen, die mitmachen wollten.
Es waren insgesamt ungefähr
10 Leute.
Wir fingen direkt an der S-Bahn Station Treptower Park mit dem Müllsammeln an. Was uns als aller erstes auffiel, waren die vielen Kronkorken und Zigarettenstummel auf der Wiese. Zigarettenstummel aus dem Gras zu picken ist nicht gerade einfach! Dazu kam, dass wir nur 3 Müllzangen zur Verfügung hatten, was die Situation nochmals erschwerte.
Nachdem wir dann das Gefühl hatten, schon einiges gesammelt zu haben, gingen wir weiter in Richtung Spree-Ufer. Dort gingen wir bis zur nächsten Wiese und machten dort weiter. An dieser Stelle bemerkte man die Ausmaße des Festivals viel deutlicher: abgesehen von weiteren Kronkorken und Zigarettenstummel, lagen dort u.a. viel Konfetti, Glitzer, Pfand-Münzen, Plastikdeckel, Stücke von Plastikbechern etc…
Bei der nächsten Wiese, wo die zwei Hauptbühnen standen, war alles platt getreten und sehr staubig. Dort fanden wir auch den gleichen Müll wie vorher. Im Gebüsch lagen viele Plastikbecher und Verpackungsmüll. Gegen Ende haben wir fünf große Müllsäcke vollgesammelt.
Mein Resümee: Eigentlich dachte ich, dass es größeren Müll geben würde. Der meiste Müll, den wir aufgesammelt haben, waren Kronkorken und Zigarettenstummel. Diese kleinen Teile sind meiner Meinung nach allerdings das Schlimmste, da sie nie ordentlich entsorgt werden. Den Verantwortlichen scheint es zu mühselig zu sein, dadurch bleibt der Kleinkram liegen.
Die Aktion war aber im Großen und Ganzen eine tolle Erfahrung. Es war spannend, meine erste Aktion ganz alleine zu planen.
Besonders gut war es, dass unsere Gruppe durch die
T-Shirts und unsere Sammelaktion aufgefallen sind und noch einmal auf das Problem von Partymüll aufmerksam gemacht haben.
Text: Emilia Neophytou